Burkina Faso

11th May 2011

15.01.09 – 18.01.09

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Zunächst einmal kurz vorneweg: Wir sind dann in Ghana in der Green Turtle Lodge, in der Nähe von Takoradi. Die Lodge hat eine Homepage, einfach googlen, dann findet man sie schon. Dort wollen wir eine Weile Urlaub machen, denn auf dem weiteren Weg nach unten werden wir solch schöne Plätze wohl erstmal nicht mehr finden. Dort ist nix in der Nähe, fürs Internet fährt man doch fast zwei Stunden über schlechte Strassen in die nächste Stadt (Takoradi, aber wie gesagt, schlechte Strassen…), Handyempfang reicht hier und da mal für einen SMS, aber auch nur gelegentlich. Wir sind also sehr schlecht zu erreichen und werden nicht allzuviel von uns hören lassen in den nächsten zwei Wochen. Aber es geht uns blendend, also keine Sorge.

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Nachdem wir also am Ende des Dogonlandes noch einmal in Mali im Hotel Taragona (oder so ähnlich…) übernachtet haben, sind wir Richtung malinesisch-burkinische Grenze gefahren. Die Strasse war eine gute Piste und insofern kein Thema. Die Ausreise aus Mali war kurz und schmerzlos, um genau zu sein handelte es sich um ein Zelt am Wegesrand, in dem drei lustlose, gelangweilte Grenzbeamte sassen und bei jedem Stempel so taten, als müssten sie den Mount Everest in Badelatschen erklimmen. Aber wir haben unsere Stempel bekommen, das Auto wollte keiner sehen, für die Hunde interessierte sich niemand (ich glaube nicht, dass hier jemand mitbekommen hat, dass wir welche dabei hatten), wie bisher eigentlich immer. Wirklich, die Hunde reisen im Grunde frei durch die Gegend, noch nicht ein einziges Mal haben wir einen Impfpass zeigen müssen.

Das Stück bis zur burkinischen Grenze ist relativ lang, wir waren uns irgendwann nicht sicher, ob wir vielleicht am Posten vorbei gefahren sind…. Wäre ärgerlich. War aber auch nicht der Fall, die Grenze war allerdings wirklich klein und unscheinbar, der Beamte dafür umso netter. Er hat uns einen kleinen Sprachkurs erteilt, wie man Ouagadougou richtig ausspricht, sich über unseren Akzent lustig gemacht und uns eine gute Reise gewünscht. Das war alles. Abends haben wir uns dann wieder einen netten Platz zum Wildcampen gesucht, was auch in Burkina Faso überhaupt kein Problem ist und haben eine entspannte Nacht verbracht.

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Der Grenzübertritt hat nicht viel geändert, im Grunde hat man nicht wirklich optisch mitbekommen, dass man ein neues Land betreten hat. Es wurde auch weiterhin viel und freundlich gewunken und gegrüsst und sich über uns gefreut. Die Burkinesen (äh, nicht sicher…) waren wirklich mal wieder ein äussert nettes, freundliches und hilfsbereites Volk. Burkina Faso ist laut Human Development Inedex das dritt-ärmste Land der Welt, da sich dieser Index aber unter anderem aus monetären Aspekte zusammensetzt, und Geld gibt es wahrscheinlich wirklich nicht viel dort, muss man nicht meinen, dass man auf hungernde Kinder trifft. Die Menschen leben einfach, mit vielen Ziegen und Schafen, eben sehr ländlich. Insofern wird man in manch anderen Ländern mehr reele Armut sehen, die in diesem Index weiter oben stehen.

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Es ist außerdem eines der stabilsten und effektivsten Länder Afrikas, auch was die Umsetzung der verschiedenen Projekte der Entwicklungszusammenarbeit angeht. Laut Lonely Planet können etwa 50% der Projekte erfolgreich umgesetzt werden, was für Afrika wohl eine wirklich super Quote ist. Inzwischen glaube ich das auch… ;-).

POLDI IS BACK! (Tut mir leid, ich wurde genötigt… ;-))

Am nächsten Tag sind wir nach Ouagadougou gefahren (Burkina ist nicht besonders gross), und haben uns dort netterweise umsonst auf den Parkplatz des Hotels OKINN stellen dürfen. Das beinhaltete auch die gratis Benutzung von Pool und Duschen. Wirklich sehr nett. Ein kleine Mittelklassehotel (afrikanischer Standard), mit guter Küche und ziemlich zentral. In Ouaga haben wir auch das erste Mal seit Langem mal wieder Ampeln gesehen, die funktionierten und beachtet wurden. Ein Phänomen… Dennoch haben wir uns natürlich übelst verfahren (Ampeln ja, Strassenschilder nein), hörten wir einen pechschwarzen Mann in gutem Deutsch, der uns seine Hilfe anbot. Er ist uns vorraus gefahren und so haben wir im Hotel noch eine Cola zusammen getrunken. Es stellte sich heraus, dass er Burkinese mit deutschem Pass ist, in Nürnberg wohnt (hat man auch gehört…) und dort Truckfahrer ist. Als Physiker wollte man ihn wohl nicht… Netter Kerl, der uns ein paar interessante Dinge zur afrikanischen Politik erzählte. So zum Beispiel, dass es mehr Sinn macht, einen Präsidenten zu wählen, der bereits ein paar Jahre an der Macht ist, da der sich die Taschen bereits voll gemacht hat und das somit nicht mehr nötig hat. Heisst, das Geld geht in die Bevölkerung. Sagen Politiker wohl auch offen “wählt mich, ich hab schon genug Kohle”. Naja, ist wenigstens ehrlich, oder?

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Hier haben wir ein paar Tage gestanden und haben die Zeit genutzt, um ein paar Dinge zu erledigen. So zum Beispiel eine Außenküche, denn kochen im Bus bei ohnehin schon 35° muss ja nicht sein. Also eine Gasplatte, eine Flasche haben wir dabei, eine Konstruktion aus Brettern und Eisenstangen… das hat uns einen ganzen Tag gekostet. Währenddessen wir hier und da mal gewartet haben (“he is on the way”… jaja) haben wir noch zwei kleine 12 Volt Ventilatoren besorgt, damit wir und die Hundies nicht allzusehr zerfliessen im Bus.

Wirklich, Afrikanischen Minuten und Kilometer sind einfach viel, viel länger als wir das so annehmen. Wenn sie sagen, das hab ich dir in 5 Minuten besorgt, kann man sich auf entspannte 2 Stunden einstellen. Wenn man das vorher weiss, dann ist das irgendwie in Ordnung, aber man muss sein Zeitempfinden einfach komplett über den Haufen werfen, sonst wird man womöglich ungeduldig… 😉 Auch ein Supermarkt war um die Ecke und wir haben mal wieder unsere Vorräte aufgefrischt. Dort gab es echt mal wieder alles, man wundert sich zwischenzeitlich wo das alles herkommt.

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Nach drei Tagen haben wir uns wieder auf die Strasse geschwungen, Richtung Ghana. Noch einmal in der Pampa übernachtet und am nächsten Morgen entspannt zur Grenze. Dort gab es ein bisschen Theater mit irgendeinem Grenzbeamten, der sich aus welchen Gründen auch immer über dieses und jenes aufregte, unter anderem darüber, warum denn die Versicherung in Mauretanien nicht diese und jene Nummer… keine Ahnung. Der brauchte das. Die Grenzen war erstaunlich gross und nachdem wir die Pässe von wiederum sehr netten Beamten abgestempelt bekommen haben und uns der Blödmann unsere Papiere nach Diskussionen über meine nicht vorhandenen LKW-Führerschein (ich bin ja nicht gefahren, außerdem brauche ich den nicht) und Spaniers nicht vorhandene Französisch-Kenntnisse (mit mir will er wohl nicht reden?) ebenfalls unsere Sachen wieder in die Hand gedrückt hat, sind wir Richtung Ghana Grenze gefahren.

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So long, bis bald und viele Grüsse!

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