Mali

11th May 2011

05.01.2009 – 14.01.2009

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Mali, eine sehr schöne Überraschung auf der Reise. Es ging schon los mit den Grenzformalitäten, die entgegen der Gewohnheiten völlig entspannt und ganz ohne Frage nach “Cadeaux” ablief. Es ging alles schnell und unproblematisch, die Zollbeamten waren freundlich und hilfsbereit. Während ich in dem Zollhäuschen die Formalitäten erledigte, kam hinter mir (ich saß mit dem Rücken zur Tür) ein offenbar hohes Tier rein, denn vor mir sprangen alle fünf Beamten auf und salutierten. Ich habe mich so erschrocken, dass ich gleich mitgemacht habe, ebenso wie der Australier, der neben mir saß. Der nette Mann mit dem vielen Lametta wollte uns dann gerne zum malinesischen Militär abbeordern….

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Die Reise ging weiter auf herrlichen Asphaltstrassen, für die man zwar 1000CFA (etwa 1,50€) an Peage zahlen musste, ungefähr alle 100 km, die aber, wenn sie so in Schuss gehalten werden, ihr Geld auf jeden Fall wert sind.

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Mali war erstaunlich grün und landschaftlich unberührt. Wir haben wild gecampt und immer unsere Ruhe gehabt. Binnen zwei Tagen waren wir in Bamako (dank der neuen Teerstrasse) und haben uns dort bei einem ziemlich betagten, um die 80-jährigen kanadischen Pärchen nieder gelassen, die seit fasst 20 Jahren das Hotel und den Campingplatz “le Cactus” führen. Der Platz ist nicht in zentral Bamako, dafür direkt am Niger gelegen und deutlich ruhiger als das Zentrum. Wir waren in der ersten Nacht mit zwei Deutschen die einzigen Gäste, danach ganz alleine für ein paar Tage. Und plötzlich kommen aus dem Nichts haufenweise Afrikafahrer an. Die Küche (die alte Dame hat selbst gekocht) war übrigens ganz unglaublich, besonders zu empfehlen das Pfeffersteak und das Chilli con carne.

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Bamako selbst hat uns als Transit gedient, wir haben dort alle möglichen Visa besorgt, eingekauft und Geld abgehoben. Dennoch war auch die Stadt schön, kein staubiges dreckiges Moloch, sondern für eine solche Großstadt gepflegt und sehr angenehm. Man fühlte sich sicher und traf überall auf sehr hilfsbereite Menschen.

Die Besorgung der Visa für Burkina Faso, Ghana und Nigeria verlief absolut problemlos und flott.

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Die Hunde konnten hier und da im Niger schwimmen (jaja, keine Bilharziose, wir haben uns erkundigt), Spanier hat sich auch reingewagt. Ich als alter Warmduscher hab zu sehr gefroren. Ja, kalt wurde es auch in Mali, besonders nachts. So kalt, dass wir beizeiten 18° Grad im Bus hatten und mit den dünnen Deckchen gefroren haben. Erst wurde Spanier krank, dann hat er mich angesteckt, jetzt bin ich krank. Eine Erkältung in Afrika, das ist ja auch mal was feines. Wir haben im Le Cactus auch noch André getroffen, ein wirklich netter Dresdner (www.overland-travel.de), der mit seiner Familie (Freundin und kleinem Sohn) eine Wüstentour gemacht hat und quasi auf dem Heimweg war. Seine Freundin haben wir leider nicht mehr kennengelernt, sie ist mit dem Kleinen schon mal zurück geflogen. So haben wir also zu dritt zwei echt richtig nette Abende verbracht, leider mit ein wenig zu viel Bier… 😉 Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.

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Nach Bamako sind wir dann weiter Richtung Dogon-Land aufgebrochen, dass im Osten von Mali liegt. Hier kann man eine der ältesten Moscheen Malis besichtigen, komplett aus Lehm erbaut, in Djenné. Leider darf man als Ungläubiger diese Stätte nicht mehr von innen besichtigen, seit die Amis hier ein Fotoschooting mit fast nackten Models gemacht haben… Ist auch echt ne prima Idee in einer Moschee…. Auf dem Weg nach Djenné muss man den Bani mit einer “Fähre” (haha) überqueren. Da der Hennes relativ teuer gekommen wäre und wir an der Anlegestelle ein französisches Pärchen getroffen haben (Sylvain und Francoise, www.tinacoli.com), die wir bereits aus Dhakla kannten, haben wir das Auto dort stehen lassen, gemeinsam mit deren Bus und der Frau… sie wollte ohnehin nicht mit. Wir sind mit ihm dann rüber gefahren und haben ein bisschen Kultur gemacht. Auch die beiden sind sehr nett, vielleicht trifft man sich auf dem Weg nach unten noch mal wieder.

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Weiter gefahren sind wir dann nach Bandiagara und haben dort auf dem Campingplatz eines Hotels übernachtet. Hier gab es Pommes frites mit Hühnchen, aber die Hühnchen hier sind leider nicht besonders gut bestückt, Fleischtechnisch…. eher mager… Dennoch, endlich mal wieder Pommes!! Am nächsten Tag ging es gemütlich geschuckelt über eine gute Piste durchs Dogon-Land Richtung Burkina Faso. Dir Dörfer waren sehr hübsch, eine Fahrt durch diese Gegend des Landes hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die Grenze war schneller erreicht als gedacht, und war auch wieder völlig ohne Probleme. Dass man Mali verlässt und Burkina erreicht, merkt man erst einige Kilometer hinter der Grenze, wenn man den burkinischen Zollposten erreicht. Auch die Einreise nach Burkina verlief völlig ohne Probleme und war sehr freundlich.

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Die Strassen bis hier sind Pisten, allerdings gut ausgebaut. Wir haben uns kurz nach der Grenze in die Pampa gestellt und übernachtet. Burkina soll sehr schön und voller freundlicher Menschen sein, wir sind gespannt.

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Mali jedenfalls war wirklich eine Reise wert. Die Malier sind wie gesagt hilfsbereite fröhliche Menschen, so viel gewunkten und “bonjour” gerufen wurde echt noch nie. Keine Geschenke, keine Bestechung, an den meisten Kontrollposten wurden wir durchgewunken. Maring, deine Turnschuhe sind wir bereits los, sie haben mit Begeisterung den Besitzer gewechselt und werden nun von einem Bewohner des Dogon-Landes getragen…

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Hier sind wir langsam in Afrika angekommen und man nimmt die gemütliche, dem warmen Wetter angepasste Haltung an. Das Geheztsein legt sich und wir bleiben, wo es uns gefällt, fahren von der Strasse ab, kochen Kaffee und gehen spazieren. Wir übernachten in der Wildnis und schlafen ob der Stille sehr gut. Mali ist schön. Es hat uns gut gefallen und vielleicht kommt man wieder.

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Bis dahin viele Grüsse

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