11.12.2008 – 19.12.2008

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Die Westsahara gehört wie letztlich schon mal erwähnt im Grunde zu Marokko. Die Gegend streckt sich von Layooune bis zur marokkanisch-mauretanischen Grenze und besteht eigentlich nur aus Sand und Gestein. Die Straße führt über weite Teile an der Küste entlang und bietet wirklich schöne Ausblicke. Das Meer ist rau und die Küste zwischen den Städten nur von ein paar Fischern besiedelt, die (nehme ich an) saisonmässig in winzigen windschiefen Hütten leben und fischen.

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Die Küste soll eine der fischreichsten der Welt sein. Hier standen auch die ersten Kamele am Straßenrand und haben gemütlich ihr Dasein beim Grasen gefristet. Sie sahen wirklich nicht so aus, als hätten sie irre viel zu tun… 😉

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Wir sind durch die Westsahara ziemlich zügig durchgefahren, da es leider sehr stürmisch war und man das Auto stellenweise nur schlecht verlassen konnte oder etwa ein Kilo Sand schlucken musste. So haben wir eine Nacht in TanTan Plage verbracht, was im Sommer wohl ein beliebtes Ausflugsziel für Marokkaner ist, um diese Jahreszeit allerdings völlig ausgestorben. Am nächsten Tag sind wir bis Boudjour gefahren, wieder nur, um dort zu übernachten. Auch das ein normales Städtchen mitten im Nichts, in dem wir überaschenderweise tatsächlich einen Campingplatz mit warmen Duschen und allem Drum und Dran vorfanden. Die Straßenkontrollen wurden häufiger, liefen aber immer sehr freundlich ab.

Ganz früh am nächsten Tag ging es weiter nach Dakhla, wo wir im Vorfeld schon wussten, dass wir ein paar Tage bleiben möchten. Auf dem Weg in die Stadt etwa 25 Km vorm Ortseingang links liegt ein wilder Campingplatz, der um dieses Jahreszeit gerammelt voll war. Aber man steht direkt auf dem Strand und kann die Natur genießen. Hier haben wir dann drei Tage verbracht, mal wieder klar Schiff im Bus gemacht und gegrillt. Die jüngeren Leute, die dort Päuschen gemacht haben, sind wie wir auch nach ein paar Tage weiter Richtung mauretanische Grenze aufgebrochen und ein französisches Pärchen haben wir unterwegs bis nach Nouakchott immer wieder getroffen.

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Am 17.12 sind wir früh morgens Richtung Nouadhibou aufgebrochen, die nächste Stadt nach der mauretanischen Grenze. Der Weg dorthin war landschaftlich schön, aber eben doch auch etwas eintönig. Auf diesen etwa 350 Kilometern wohnt kein Mensch, man fährt non stop durch die Wüste. Die Strasse, bisher eigentlich halbwegs gut ausgebaut, wird immer schmaler. Zwei LKWs passen nur noch so gerade eben und mit viel Glück aneinander vorbei, hier und da empfiehlt es sich, kurz mal auf die “Seitenstreifen” auszuweichen. Der Sand und die Sonne fressen den Asphalt an den Rändern regelrecht aus und irgendwann sind wir ganz nach einheimischer Manier einfach mitten auf der Strasse gefahren.

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Der Grenzstreifen ist über mehrere Kilometer sowohl nach Marokko als auch nach Mauretanien rein vermint. Hier sollte man auf keinen Fall die Strasse verlassen und die Hunde mussten ein Weilchen auf die Pinkelpause verzichten. Irgendwann tauchte die marokkanische Grenze auf, ebenfalls im Nichts. Es werden die üblichen Sachen abgehakt, Zoll, Militär, Polizei, hier und da ein kleines Geschenk und schon gehen die Schranken auf in den fünf Kilometer breiten Streifen Niemandsland. Wir haben dem Zollmann ein Spielzeugauto für seinen Sohn geschenkt, hat ihm gefallen.

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Ok, das Niemandsland war bekanntermassen eine raue Piste mit Asphaltresten und Sand. Das wir direkt stecken bleiben mussten… naja. Wir üben ja noch, was den Vierradantrieb angeht. Keines der beiden Länder kümmert sich um diesen Streifen und insofern ist die Strasse keine solche, sondern wirklich nur ein ausgefahrener Weg. Leider ist der auch nicht mehr so wirklich gut zu erkennen. Und ärgerlicherweise muss man tierisch aufpassen, denn diese Gegend ist am dichtesten vermint… Wir sind also stecken geblieben. Zwei nette Mauretanier kamen vorbei (wie zufällig) und nachdem wir Luft aus den Reifen gelassen haben konnte der Bus aus dem Sandhaufen gefahren werden. Die Strecke wurde nicht besser, und so haben die Jungs uns noch ein Stück begleitet. Nett, aber nicht ganz umsonst, ist klar….

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;Die mauretanische Grenze… Auch hier ging alles eigentlich relativ zügig und auch unproblematisch (dank kleiner Geschenke in Form von Spielzeugautos) und wir konnten bald weiterfahren. Die Hunde erweisen sich insgesamt unterwegs immer wieder als echt hilfreich, die meisten auch bei den Straßenkontrollen wollen nicht mal mehr einen Blick ins Auto werfen. Auf dem Weg nach Nouadhibou haben wir einen Zollbeamten mitgenommen, der dort wohnte und sind mehrfach kontrolliert worden. Aber auch hier war nur eine Kontrolle wirklich nervig, der Kerl wollte immer weiter beschenkt werden.

Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Nouakchott. Hier haben wir zwei Tage auf dem Hof einer Auberge gestanden, die sehr nett war und haben Visa besorgt und Versicherungen abgeschlossen. In der Auberge waren jede Menge Europäer, ein deutscher Rentner beispielsweise, der sich nach harmlosem Gespräch outete, er sei Gott und Allah und alle zusammen und uns ausführlich seine Theorien darlegte… Und die nächste Welt, die er kreieren wird (er hat ja einen Auftrag!), wird ohne Vögel auskommen müssen… Naja und noch viel mehr wirres Zeug. Er fühlte sich später nicht ganz ernst genommen von uns (ach nee) und hat uns dann nicht weiter in seine Theorien eingweiht.

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Auch zwei Engländer, mit dem Landrover unterwegs nach Südafrika und ein Ami, unterwegs nach wohin auch immer es ihn verschlägt (grade hat er ein Zimmer ein Nouakchott gemietet…) haben wir getroffen und einen echt netten Abend verbracht. Nachdem also alles besorgt war haben wir uns auf den Weg in den Senegal gemacht. Wir sind nicht oft kontrolliert worden und wenn doch, waren die Kontrollen ganz entspannt.

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Es gibt zwei Grenzübergänge in den Senegal, Rosso und Diama. Während Rosso eine der schlimmsten und korruptesten Grenzen in Westafrika sein soll, ist Diama sehr entspannt. Leider muss man dorthin über 100 km schlechteste Piste fahren (David: die Piste ist echt grottig geworden!), wofür wir etwa vier Stunden gebraucht haben. Finally, wir waren die letzten an diesem Abend an der Grenze. Nachdem wir dann hier 10€ fürs Pässe stempeln, da 5€ für die Community und hier 10€ für das Carnet des Passages bezahlt haben, sind wir über die Brücke in den Senegal gefahren, die, wen wunderts, 15€ gekostet hat. Zuerst wollte er 20€ haben, irgendwie haben wir ihn runterbekommen. Er sagte Spanier, der ja letztes Jahr schon mal hier gewesen sei, er solle bitte die Quittungen aufbewahren, die er hier so bekommt. Wir werden es ihm faxen. Fand er eine gute Idee.

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Im Senegal ging’s dann auch los mit hier 10€, da 10€ und leider gilt seit drei Wochen das Carnet des Passages im Senegal hier nicht mehr. Wir haben, wie sich nachher rausgestellt hat, erst mal den Zollbeamten vollgemault, weil wir dachten, er will uns abziehen. Aber tatsächlich, das Carnet gilt hier nicht mehr, man muss ein Passavant abschließen. Das kostet 10€ (genauso viel wie das Abstempeln des Carntes…), gilt allerdings nur für 10 Tage, kann aber gratis verlängert werden.

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Schwer genervt und völlig fertig sind wir dann im Dunkeln von der Grenze Richtung Saint Louis aufgebrochen. Warum sollte man nachts nicht fahren in Afrika? Autos ohne Licht (dafür mit voller Geschwindigkeit), Menschen und jede Menge Ziegen, Esel, Kühe, Schafe und sogar Warzenschweine kreuzen völlig willkürlich den Weg… Es wurde also nicht weniger anstrengend, aber nach Saint Louis waren es nur 30 Kilometer. Direkt am Ortseingang sind wir noch gut durch die erste Kontrolle durchgekommen. Die zweite Kontrolle wurde schwieriger. Diese Kontrollen vor Saint Louis sind berüchtigt, und Spanier freute sich schon, er war sicher, er hätte alles besorgt (zwei Warndreiecke, zwei Feuerlöscher, und so weiter).

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Aber nein, es wurde systematisch nach allem gefragt und dann natürlich auch was gefunden. Wir brauchen ein Schild mit rot-weißen Streifen, weil wir aussehen wie ein LKW. Dass wir kein LKW sind, sei mal dahin gestellt. Die Diskussionen haben bestimmt eine Stunde gedauert, Spanier schon schwer genervt vom ganzen Tag hat sich mit dem Polizisten angelegt (der glücklicherweise schlechtes Englisch sprach, er hat ihn wohl nicht immer verstanden) und der arme Mann fing schon an zu stottern. Aber er wollte uns einfach nicht fahren lassen… es sei denn, wir zahlen. Nach einem Beschwichtigungsversuch meinerseits und fünf Euro in Kleingeld (was auch immer er damit anfangen möchte) sind wir dann zum einzigen Campingplatz in Saint Louis gefahren. Nach 13 Stunden hatten wir echt die Schnauze voll.

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Nun machen wir erst mal zwei Wochen Pause im Senegal und schauen mal, was dann so kommt. Bis dahin!

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