Mosambik

11th May 2011

20.07 – 15.08.2009

Mosambik… so viel Gutes hatten wir gehört, wir freuten uns sehr auf das Land. Primär ging es uns aber darum, dass es mal wieder ein bisschen wärmer wurde. Der Winter in Südafrika hat echt gereicht… Unser erstes Ziel nach der Grenze hieß Maputo. Dort gab es das Fatima Backpacker, angeblich mit campen. Mal sehen.

Maputo war verkehrstechnisch richtig zivilisiert und machte einen sehr schönen ersten Eindruck. Wir fanden das Backpacker, und tatsächlich konnte man campen. Mit Zelt… Er wollte uns dann auf einen kleinen Parkplatz schleusen, aber auch da hätten wir nicht rein gepasst. Also haben wir vor dem Backpacker geparkt und wollten dort schlafen. Für uns kein Thema. Die Leute an der Rezeption meinten zwar, dass uns alles am Auto abgeschraubt würde, was nicht völlig fest war, die Gegend sei gefährlich…. Wir sollten doch ein Zimmer nehmen. Oder doch versuchen auf den Parkplatz zu kommen.

Da die Hunde aber ohnehin nicht erlaubt waren, viel das für uns aus, also haben wir es drauf ankommen lassen. War überhaupt kein Problem, wir sind abends auch essen gewesen, im Dunkeln quer durch die Stadt zurück gelaufen und es hat sich nicht ein einziges Mal auch nur ansatzweise bedrohlich an gefühlt. Maputo war wirklich cool. Am nächsten Morgen wollten wir weiter und Patrick und ich haben quasi die Zeche geprellt. Das Backpacker wollte von uns original den vollen Preis fürs campen (immerhin etwa 12 €), dafür, dass wir auf der Straße vor dem Gebäude geparkt und weder deren Duschen noch Toiletten benutzt haben.

Die spinnen ja wohl… Also ab dafür und Richtung Strand. Schlussendliches Ziel war Tofo bei Inhambane, um dort ein paar Tage mit Zengi und Anja zu relaxen. Doch der Weg war lang und so haben wir auf etwa halber Strecke zwei Tage halt gemacht in Xai Xai Plage. Dort haben wir ein kleines nettes Hüttchen für die beiden gefunden, wo wir neben dran auch campen konnten und direkt am Strand. Herrlich. Wir haben Prawns gekauft und gegrillt wie die Weltmeister.

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Patricks Geburtstag war ganz gemütlich, rein gefeiert im einzigen Restaurant am Ort, wo das Essen sehr sehr gut war, und den nächsten Tag mit einem fetten Frühstück und Gammeln am Strand verbracht. Die Unterkunft hatte richtig Unterhaltungsprogramm zu bieten… Wir sind uns ziemlich sicher, dass die Alte die anderen Hütten stundenweise vermietet und konnten den ganzen Abend der verschämten Treiben zuschauen… Witzig. Fanden die “Kunden” wahrscheinlich nicht so komisch, dass wir da rum sassen, aber gut…

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Nach zwei Tagen ging es weiter Richtung Tofo. Wir wollten dort ins Bamboozi, einer Unterkunft am Strand mit Hütten, Camping und Restaurant. Wir kamen nicht früh los, und somit auch schon am späten Nachmittag in Tofo an. Leider stellte sich heraus, dass Bamboozi kein camping mehr macht. Schade, sah alles ganz nett aus. Also wieder in den Ort rein und weiter gesucht. Auch hier gab es ein Fatima (die gehören wohl zusammen, soweit ich weiß), aber die Hütten waren echt ne Frechheit. Zengi und Anja haben dann noch was gefunden, was für die eine Nacht in Ordnung war und wir haben bei Fatima gecampt. War auch nicht der beste Platz….

Am nächsten Morgen haben wir uns auf die Suche gemacht und in Tofinho, quasi die Verlängerung des Ortes Tofo ein Strandhaus gefunden, dass herrlich lag, eine wunderbare Aussicht hatte und mit etwa 45€ für uns alle vier echt fair im Preis. Fix gemietet sind wir dorthin gezogen und haben ab dann eigentlich nur noch Urlaub gemacht. Da es nur ein Doppelbett gab und wir ja irgendwie auch alles im Hennes haben, Klamotten, unser schönes Bettchen und so, haben wir uns entschieden, hinterm Haus zu parken und weiter im Bus zu schlafen….

Manch einer mag das verwunderlich finden, hatten wir doch ein echt fettes Häuschen, aber ehrlich… unser eigenes Bett, nicht zwei zusammen geschobene Einzelbetten. Die Klamotten alle schön im Schrank, sollen wir die ausräumen für eine Woche? Und es ging ja echt nur ums Schlafen. Außerdem: vielleicht wird man ja ein bisschen wunderlich, wenn man monatelang im Bus auf 12 qm² lebt… 😉 wer weiß…

Die Hunde genossen nun ihre Freiheit und vor allem Kinah konnten ihrem Hang zum Streunern voll nachgeben. Dank wenig Verkehr und vieler Hunde in der Nachbarschaft, war sie schnell mit allen per Du und genauso ein Kläffer, wie die anderen auch… George bleibt natürlich immer in der Nähe, das Fußvolk liegt ihm nicht so. Auch hier kamen die Jungs mit den frisch gefangenen Fischsachen vorbei und wir lernten alles mögliche über Zubereitung diverser Fische, Prawns, Calamares, Kingfish und so weiter… Learning by Doing… War alles wirklich fantastisch, und das von mir, wo ich doch eigentlich keinen Fisch mag.

Aber ich muss ehrlich sagen, dass der Fisch hier super war, vielleicht liegt das an der Frische. Null fischig und schmeckte auch ganz anders, als bei uns. Barracuda mag ich jetzt am liebsten… 😉 Und klar, Prawns. Die kann ich sogar ausnehmen, auswaschen, schälen, alles kann ich damit machen. Jedenfalls sind wir allem zum Fisch geworden, soviel Fisch haben wir gegessen. Aber so frisch und dazu noch so günstig und bis auf die Terrasse geliefert…. Kann man kaum was machen.

Tofo war wirklich super, der Ort war sehr nett, man bekam alles und auch wenn wir immer in den Ort laufen mussten (etwa 1 km), haben wir das doch öfter getan. Hier und da waren wir auch mal essen, und egal, was wir gewählt haben, die Restaurants waren immer super lecker und nie eine falsche Wahl. Wir können Tofo nur wärmstes empfehlen, und wer etwas Kultur mag, der fährt nach Inhambane. Das alte, koloniale Handelsstädtchen ist gemütlich und interessant zu durchlaufen.

Und ebenfalls wirklich cool war das Schnorcheln mit den Walhaien. Es gibt nicht mehr viele von ihnen, etwa ein Drittel davon lebt in der Küste vor Mosambik. Der Walhai ist der größte Fisch und kann bis zu 20 Metern groß werden. Er ist völlig harmlos, auch wenn er zu den Haien gehört, ernährt er sich ausschließlich von Plankton indem er das Wasser filtert. Wir also rein ins Schlauchboot mit Schnorchelequipment und raus auf die See. Zunächst mal haben wir ein paar Buckelwale gesehen, die um diese Jahreszeit Richtung Südafrika ziehen, um dort ihre Jungen zur Welt zu bringen. Auch beeindruckend, so vier, fünf Meter von unserem kleinen Schlauchbötchen entfernt….

Dann kam der erste Walhai, und da sie Plankton fressen und von Natur aus neugierige Gesellen sind, schwimmen sie oft knapp unter der Wasseroberfläche. Wir also ins Wasser, aber es zappelten so viele Schnorchler vor meiner Brille, dass ich nicht allzu viel von ihm zu sehen bekam. Aber allein die Schwanzflosse, die genauso aussieht, wie beim Hai war riesig… Na denn… zum nächsten.

Schließlich trafen wir auf einen, der gemütlich nah an der Küste in etwa drei, vier Metern Tiefe rum schwamm. Mit dem konnten wir eine ganze Weile mit schwimmen (gar nicht so einfach, trotzdem man die Bewegungen kaum wahrnimmt, sind sie verdammt fix unterwegs… selbst, wenn man Flossen an hat), runter zu ihm tauchen, neben und über ihm schwimmen… Es war toll. Echt unglaublich, ein riesiger Fisch. Dabei war unser Exemplar grade mal 10, 12 Meter lang… Das würde ich auf jeden Fall nochmal machen, wenn sich mir die Gelegenheit böte. Das war fantastisch.

Alles hat aber ein Ende und so ging Anjas und Zengis Zeit vorbei. Die beiden nahmen den Bus nach Maputo morgens um vier um dann von dort abends weiter Richtung Johannesburg zu fahren. Wir haben sie zum Bus gebracht und aufgrund der Uhrzeit war der Abschied kurz und schmerzlos. Patrick und ich haben uns wieder hingelegt, haben dann am nächsten Morgen aber doch festgestellt, dass es wirklich schön war mit den beiden und wir uns wieder aufs Zweisamsein einstellen müssen.

Das ging tatsächlich relativ schnell, denn das sind wir ja nun gewöhnt, nach so langer Zeit. Wir sind noch einen Tag geblieben, und haben uns am nächsten Tag Richtung Vilanculos aufgemacht. Doch auch die Strecke war lang und so haben wir in Murrungulo am Strand nach einem Plätzchen gesucht. Der Strand war schon echt gut, aber der Campingplatz wollte uns nicht, wegen der Hunde und so haben wir ein Plätzchen auf einem Parkplatz eines Backpacker bekommen. Das war nett, die Leute vom Baobab Backpacker waren wirklich süß, aber da die Lösung so provisorisch war, haben wir uns am nächsten Tag direkt wieder auf die Piste geschwungen.

Vilanculos: ein kleines Städtchen direkt am Meer, vor zwei Jahren von einem fetten Zyklon heimgesucht und relativ großflächig zerstört worden. Der Strand ist nicht optimal, aber vielleicht sind wir auch noch so verwöhnt von Tofo. Der Campingplatz ist offenbar nicht mehr das, was er mal war (zumindest klingt das im Lonely Planet alles ein bisschen anders…), aber den hat der Zyklon getroffen. Es gibt Toiletten, Duschen und jede Menge Platz, er liegt direkt am Meer und wir waren die einzigen Gäste. Da hat man seine Ruhe und die Hunde können einmal mehr tun und lassen, was sie wollen.

Hier haben wir ein paar Tage verbracht, Webseiten und Emailkontakte gepflegt (endlich mal wieder Internet, immerhin…), eingekauft, Hennes abgeschmiert, Wäsche gewaschen und uns in Ruhe überlegt, wo es danach weiter hin geht. Der Norden von Mosambik muss auch sehr schön sein, aber aus der Stadt Ilha de Mocambique gab es nichts, was uns jetzt den Umweg versüßt hätte. Und auch das war nicht ausreichend, also haben wir uns entschieden, von hier aus in Ruhe nördlich Richtung Malawi aufzubrechen.

Doch zunächst wurden wir an dem Abend von den Campingplatzbesitzern zum Mitfeiern eingeladen. Das waren Inder, wobei die eine Tochter in Deutschland aufgewachsen ist und zu Besuch war. Ihre Tante wiederrum (das war eine riesige Familie) hatte Geburtstag. Der Abend wurde so nett, dass wir dort kleben geblieben sind bis nachts und somit erst am übernächsten Tag weiter fuhren. Kleiner hang-over halt… 😉

Auf dem Weg nach Norden haben wir noch kurz Halt gemacht in Inhassoro, einem kleinen Nest, ein letzter Tag am Strand… Der Campingplatz war nett und das Wetter schön, also haben wir ihn genossen.

Danach ging es den ganzen Tag im Auto Richtung Chimoio, etwa 450 km nördlich. Das war unser geplanter Stop für die Nacht. Dort konnten wir im Pink Papaya Guesthouse leider nicht unter kommen, weil unser Hennes mal wieder zu gross war für die Fläche. Etwas außerhalb gab es dann ein kleines Restaurant, das so nett war, uns umsonst auf seinem Parkplatz campen zu lassen. Dafür haben wir dann dort gegessen, war sehr lecker.

Ein weiterer Tag auf der Straße, wieder etwa 400 km bis nach Tete. Dort haben wir das erstbeste Motel genommen, dass wir gefunden haben, denn nach etwa der Hälfte der Strecke wurde die Straße schlecht… Das war kein Vergnügen. Zudem war die LKW Schlange vor der Brücke über den Zambezi so lang, dass wir uns das nachmittags nicht mehr antun wollten.

Doch schon früh am nächsten Morgen standen die Trucks wieder Schlange… Die Brücke wird immer nur in einer Richtung befahrbar gemacht, jeweils für eine halbe Stunde, wobei die LKW’s länger warten müssen. Wir sollten uns in die PKW Spur stellen, wurde uns gesagt. Also haben wir das gemacht, hat aber auch nichts genutzt, denn wir wurden angehalten und wurden nach dem Straßenzoll gefragt – den wir noch nicht bezahlt hatten.

Nach langem Hin und Her und der Erklärung, dass wir nicht unsere Autopapiere beim Brückenheini lassen, um zur Tollstation zu fahren, fuhr er einfach mit und wir zahlten 125 US Dollar… Man muss aber sagen, das war für alle Straßen in Mosambik und die waren im großen und ganzen nicht übel.

Der ganze Spaß hat uns aber doch 3 Stunden gekostet und so sind wir relativ verspätet in Tete los gekommen. Also haben wir kurz vor der Grenze noch mal ein Bushcamp gemacht, was erstmal einfacher aussah, als es schließlich war. Wir hatten ein Plätzchen gefunden, natürlich blieben wir nicht lange unentdeckt. Die erste Schar Menschen kam, blieb aber neugierig auf Abstand. Eine Frau versuchte, uns auf was auch immer für einer Sprache irgendwas klar zu machen.

Als sie verstand, dass wir nur Englisch sprechen, holte sie jemanden, der das wohl können sollte. Naja, ging so. Aber es reichte, um uns deutlich zu machen, dass wir uns beim Dorfchef vorstellen sollten. Also ist Patrick mit ihm los und zum Chef-chef. Ich bin die Stunde, die das gedauert hat, beim Auto geblieben und habe die Kiddies bespasst. Unglaublich, wie spannend die es finden, den Hunden einen Stöckchen zu schmeißen…

Nach langem Hin und Her entschied der Chef, wir dürfen bleiben. Allerdings nur, wenn wir in der Mitte des Dorfes, vor seinem Haus auf dem Fußballplatz parken. Ok. Da standen wir dann also, großes Hallo, diesmal mit noch mehr Leuten. Aber auch die waren nett, neugierig zwar, aber zurückhaltend. Aber so ohne Strom gehen die Leute ja früh ins Bett und um 20h war Ruhe. Wir lagen da allerdings auch schon im Bett… 😉

Am nächsten Morgen ging es sehr sehr früh über die Grenze nach Malawi, die völlig unproblematisch und dank deutschem Pass auch ohne Visumpflicht ablief. Binnen einer halben Stunde haben wir dir Länder gewechselt und uns auf den Weg ins 100km entfernte Lilongwe gemacht, um mal wieder ein paar Dinge zu erledigen. Aber dazu beim nächsten Mal mehr…

So long, bis bald!

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