Senegal

11th May 2011

19.12.2008 – 05.01.2009

Hallo zusammen!

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Nun sind wir also eine Weile im Senegal geblieben, um ein bisschen “Urlaub” zu machen. Nachdem wir endlich in Saint Louis angekommen sind, haben wir den einzigen Campingplatz “Océan” aufgesucht und waren dort auch die einzigen Gäste. Komisch eigentlich, denn der Platz war schön, direkt am Meer, mit dem Taxi ganz easy bis in die Stadt gut angebunden und sauber. Allerdings überhaupt kein Schatten. Insgesamt schien allerdings auch nicht so wirklich Saison zu sein in Saint Louis.

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Hier haben wir bis zum 22.12. erstmal Päuschen gemacht, waren in der Stadt einkaufen (wir haben sogar einen Metzger gefunden!) und haben Emails und Berichte geschrieben. Ansonsten waren wir viel spazieren und haben die Sonne genossen. Die Strasse, die vom Camping zur Stadt führt, ist auch der Anlegeplatz für unendlich viele Fischer, die jeden Morgen vollbepackt mit ihren Pirogen ankommen und den Fang auf die wartenden LKWs verladen. Da kommt wirklich einiges zusammen und vieles bleibt auch einfach in der Sonne liegen und verrottet. Der Gestank ist schon bemerkenswert, aber es bleibt ein Spektakel. Die Fliegen sind eigentlich die nervigste Nebenwirkung der vielen Fische…

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Saint Louis ist ein altes Städtchen mit einigen hübschen Häusern. Der Kolonialstil hat sich hier durchgesetzt, und auch wenn die Häuser zum Teil schon völlig verfallen sind, sieht man doch immer wieder den alten Glanz durchblitzen. Die Menschen sind nett und hilfsbereit und es gibt schon einiges zu entdecken. Nach drei Tagen haben wir dennoch den Ort gewechselt und sind auf einen Platz ca. 20 km südlich von Saint Louis gefahren, der von einem schweizer Pärchen seit über 10 Jahren geführt wird. Spanier und David waren letztes Jahr schon einmal hier und so war klar, worauf wir uns einlassen. Es ist ein wirklich schöner Platz, an einem Salzwasserfluss, der am gegenüberliegenden Ufer nur von einer breiteren Landzunge vom Atlantik getrennt ist. Er ist sauber und blitzekalt, man kann also drin schwimmen. Die Hunde geniessen es sehr, ohne Wellen gemütlich paddeln zu können und haben leider auch gemerkt, dass die toten Fische am Strand genauso lecker sind und gut riechen, wenn man sich darin wälzt, wie am Rhein….

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Hier haben wir nun so nach und nach alles erledigt, was erledigt werden musste, so unseren Passavant verlängert (war doch nicht gratis, war ja klar ;-)), den Bus gründlich von Staub und Sand befreit (unglaublich, wo das Zeug sich überall festsetzt), Wäsche gewaschen (von Hand, jawohl) und dem Nichtstun gefrönt. Unsere Moskitonetzkonstruktion hat sich leider als völlig für die Hose rausgestellt, da die Fenster nicht richtig dicht sind. Nun hatten wir kein Netz mehr aber netterweise wirklich symphatische “Nachbarn”, die uns eines ihrer Netze gegeben haben. Jetzt können wir also ohne Mücken schlafen und das ist echt ein Segen. Das war mir vorher nie so klar, aber das Gesumme kann schon echt nervig sein, von den Stichen mal ganz abgesehen. Schliesslich musste natürlich auch der Bus mal mucken und so wurde er bei der letzten Fahrt in die Stadt plötzlich knalle heiss im Motorraum, zumindest laut Anzeige. Allerdings erledigte sich das genauso fix wieder, wie es aufgetreten war, aber wir waren irritiert. Der Besitzer von dem Campingplatz, Martin, kennt sich aus mit sowas und hat uns beruhigt, indem er meinte, das wäre wohl das Thermostat, dass wir gar nicht bräuchten und im Zweifel einfach ausbauen sollten. Man lernt auch noch was über Autos hier…

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Den Hunden gehts wie gesagt gut, George hatte neulich allerdings ein kleines Halsproblem. Das kommt wohl von dem ganzen Driss, den er so in sich reinschiebt, denn es wirkte so, als hätte er was im Hals stecken. Zwei Nächte lang schluckte und würgte er hier vor sich hin, machte aber ansonsten einen ganz normalen Eindruck. Schliesslich stand im Hundebuch, Sauerkraut soll helfen, es wickelt sich um den Fremdkörper und lässt ihn verdaulich werden. Naja, wir hatten nur Rotkohl, aber der tat es offenbar auch. George war wieder bester Dinge und frass direkt den nächsten Fisch (mit Gräten….). Selbst schuld. Kinah findet sich im Lotterleben gut zurecht, sieht aus wie Sau und wirkt, als hätte sie nie was anderes gemacht. Nur der Hausesel, ein eigentlich nettes wenn auch etwas aufdringliches Tier ist zu ihrem Intimfeind geworden. Die beiden mögen sich einfach nicht, aber ich hab noch nie zuvor gesehen, dass ein Esel die Ohren anlegt und den armen Hund im gestreckten Galopp über den halben Platz jagt… das war auf jeden Fall ein gutes Bild, leider hatte ich grad keinen Fotoapparat am Start… Next time.

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Wir haben Heiligabend ganz gemütlich verbracht mit einem Fläschen Wein und Chili con Carne. Am 25.12. haben die Hausherren hier ein Viergänge-Menu angeboten und das haben wir uns dann auch noch genehmigt. Es war sehr nett und tatsächlich auch ein bisschen weihnachtlich, was ansonsten völlig abging. Aber ich fand es auch mal nett, nicht völlig im Jingle Bells Trubel zu versinken… 😉

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Da wir erst ab dem 05.01. in Mali einreisen koennen, fuhren wir am 29.12. die Küste runter, an Dakar vorbei Richtung Gambia. Ein paar Motoradjungs kamen grade von dort und haben uns die Zähne lang gemacht, soll es doch landschaftlich wunderschön und auch zum Bus abstellen ganz toll sein. Also, auf nach Palmarin, kurz vor der gambianischen Grenze, in die Gegend, in der die ganzen Clubs sind (auch der Club Aldiana, Mama!).

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Hier sind wir ebenfalls auf einem Campingplatz direkt am Meer untergekommen, bei einem französisch-schweizerischen Pärchen. Die Anlage ist wirklich schön, toll bepflanzt und mit freundlichen Gastgebern. Hier ist es auch deutlich heisser, als im Norden, vielleicht ist es aber auch nur zufällig wärmer geworden. Aber die Toptemperatur im Bus betrug 35°. Das ist schon ganz ordentlich. Wir können das gut vertragen, die armen Hunde bisher auch, trotz Winterfell. Dem George haben wir das dicke Fell am Hals mit dem Langhaarschneider ein bisschen gekürzt, damit er zumindest ein bisschen Zug bekommt. Aber solange es sich nachts auf gut 22° runterkühlt, ist das alles im grünen Bereich. Und es gibt ja noch das Meer, das nach wie vor tierisch kalt ist und somit eine gute Abkühlung.

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Neujahr haben die Besitzer dieser Anlage einen schönen Abend organisiert, mit einem Mehrgängemenü (Muscheln und Austern und so feine Sachen…. ;-)) und einer hiesigen Trommeltruppe, bestehend aus ein paar Frauen, die unglaubliche Bewegungen mit ihren Hintern machen können…. Es sind nicht allzu viele Gäste hier, obwohl es auch einige schöne Bungalows gibt, aber die, die da sind waren auch alle Teil des Abends und so hat man auch mal wieder ein paar nette Leute getroffen.

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Es ist eine wirklich schöne Gegend hier, die Menschen hier sind freundlich und gut gelaunt und sehr entspannt. Der kleine Ort Palmarin hat uns auch die erste christliche Kirche geboten, ansonsten besteht er aus kleinen Häuschen, Gassen und dem einen oder anderen Laden, indem man alles mögliche an Dosenfutter, allerdings kaum Obst oder Gemüse bekommt…

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Morgen, am 03.01. werden wir uns auf den Weg Richtung Mali machen und zwei bis drei Tage später die Grenze erreicht haben. Wir werden sehen, was Senegal noch so bringt auf dem Weg dorthin, aber bisher war es ein sehr schönes Fleckchen, entspannt und freundlich.

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Langsam ist der Reiseflow auch bei uns angekommen. Wir hoffen, dass es mit den zwei Hunden nicht so stressig wird, rechnen wir doch damit, dass es noch heisser wird, besonders im Landesinneren. Ansonsten benehmen die beiden sich gut, auch wenn George meint, alle Insekten fressen zu müssen, und sich dann zu wundern, wenn sie ihn in die Oberlippe beissen. Das Cortison liegt schon bereit…. 😉 Ansonsten bisher keine grösseren Verletzungen, ein Tritt in einen Seeigel, eine Prellung beim Bodysurfen, mal nachts verlegen, mal in den Finger geschnitten, alles nicht dramatisch. Es geht uns also gut…

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Der Weg quer durch den Senegal in Richtung Mali fing gut an, es war eine schöne Strecke durch Palmenhaine und Baobabwälder. Strasse war ok, ein paar Schlaglöcher, aber geteert. Als dann ein Schild der EU auftauchte, das besagte, die Strasse sei neu geteert worden, hat Spanier den Boden geküsst. Leider handelte es sich nur um 30 km und dann kamen 150 km übelste Schlaglochpiste, die uns etwa acht Stunden gekostet hat… Das war wirklich anstrengend und wir haben die ganze Zeit um Hennes gebangt. Der Gute hat aber zumindest augenscheinlich problemlos alles überstanden.

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Die letzten Kilometer bis zur Grenze wurden die Strassen wieder besser und binnen vier Tagen waren wir in Bamako. Wir haben zum ersten Mal wirklich wild gecampt, was völlig ohne Probleme ging und auch was für sich hatte: unglaubliche Ruhe in der senegalesischen Pampa. In Bamako werden wir diverse Visa beantragen und unsere Einkäufe mal wieder auffrischen.

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Bis dahin viele Grüße ins blitzekalte Deutschland…

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